„Hellbound“ ist eine südkoreanische Serie aus dem Jahr 2021, die auf Netflix läuft. Sie kombiniert Mystery, Horror und Gesellschaftskritik.

Plötzlich erscheinen in Seoul übernatürliche Wesen, die Menschen brutal in die Hölle schicken. Vorher erhalten die Betroffenen eine Prophezeiung mit ihrem Todeszeitpunkt. Eine religiöse Gruppe namens „Neue Wahrheit“ behauptet, dies sei Gottes Strafe für Sünder. Eine Gruppe mit dem Name „Die Sperrspitze“ nutzt dies um zu tun was immer sie wollen und ihre Taten als gerechte Strafen für Gott auszulegen. Das führt zu Angst, Fanatismus und Gewalt.

Grundsätzlich ein spannendes Thema. Schade dass es scheinbar nur af Seoul begrenzt ist. Fast so wie Auserirdische immer nur die USA überfallen. Mich hätten Reaktionen der Kirche und anderer Glaubensgemeinschaften in der Serie interessiert. Wenn die Grenze zwischen Glaube und Fanatismus verschwindet und die Angst überhand nimmt. Wundert mich eigentlich das kein Krieg ausgebrochen ist.

Abgesehen davon bin ich auch etwas enttäuscht. Alleine schon das so genannte Priester sich über Sünder freuen und deren Bestrafung. Aber wie schnell die Leute glauben. Sollte man nicht meinen, wenn es wirklich Gottes Werk ist, das zuerst die bösesten Täter bestraft werden? Müssten dann nicht die Fälle in den Gefängnissen beginnen statt bei Glücksspiel und Ehebetrug? Warum hinterfragen so wenige Menschen heutzutage? Alles was Medien hinwerfen wird einfach geglaubt. Lernen zu Hinterfragen, Quellen zu interpretieren und klare Antworten zu verlangen. Nicht einfach hinnehmen nach Regeln die Andere aufstellen. Und wo war eigentlich die Armee während der Anfänge? Wollte denn keiner die Bevölkerung schützen oder so ein Vieh mal versuchen einzufangen?

Die Darstellung der Monster als Schattenwesen finde ich aber echt Klasse. Normalerweise würde ich mir immer Höllenhunde als Vollstrecker vorstellen. Auf dem Titelbild der Serie wirkt das gesicht des Wesens auch leicht wie Avangers, wie heißt der grüne nochmal? Oder auch Bigfoot. Ich hätte da außer Augen nichts gelassen.

Auch das Intro gefällt mir. In Staffel eins wurde die erste Verfolgungsszene verwendet und mit X-Ray in Slow Mo wiederverwendet.

Zwischendurch kommt die Aussage, dass Sünder so sterben wie sie es Anderen angetan haben. Das klappt aber wohl nicht bei Ehebruch. Die Frau mit den 2 Kindern hat wohl kaum jemanden auf so brutale Weise getötet.
Dahingegen kann ich die Kritik an unnötigen und übertriebener Gewalt verstehen.

Staffel eins lässt uns mit einem Cliffhänger zurück. Wir erfahren nicht woher die Wesen kommen und warum sie tun was sie tun.

Mit Staffel 2 habe ich so meine Probleme. Plötzlich taucht die Politik auf. Als ob sie schon immer da war.
Zeitgeschehnisse geben realistisch keinen Sinn (die re-Entführung des Vorsitzenden – der Typ ist doch in eine andere Richtung gefahren, wusste nicht wohin die Anderen sind aber schafft es den Van von einer anderen Seite kommend zu rammen????)
Wer bitte macht denn ein so großes öffentliches Spektakel mit 2 zum Teil verfeindeten Gruppierungen?

Ist eigentlich mal jemandem aufgefallen wie verdammt hübsch dieses kleine Mädchen in Staffel zwei ist? Und dann bekommen wir wieder so einen Abspann, weil in den Sonnenaufgang abhauen ja total langweilig wäre.

Und wieso zum Teufel hinterfragt schon wieder niemand, keine Wissenschaftler, keine Rebellen oder sonstwer die Wesen, die Gründe und deren Opfer. Wo ist die restliche Welt?
Zum Beispiel ausgehend von der Theorie der Engel/Gottes Bestrafung, wieso sollten sie unsere Zeitangaben verwenden? Erscheinungen nennen Name, Tag bzw. Jahr und Uhrzeit des Todes. Aber alle 3 Angaben sind menschlichen Ursprungs. Also????

Zusammengefasst eine interessante spannende Serie, wenn man nicht zuuuuu genau hinsieht.
Jetzt nach 2 Staffeln hoffe ich es kommt noch eine dritte und letzte, die das Finale und damit Erklärungen einleutet. Und wenn wir dann noch Apokalype-feeling bekommen bin ich dabei.